Es fängt mit einer Inspiration an
Lukasz Wolejko-Wolejszo ist vom Informatik Studium als Quereinsteiger in die Werbewelt gekommen. Er ist Socialmedia-Experte, Projektmanager und arbeitet an der Entwicklung der Konzepte für seine Kunden häufig mit. Bei der Umsetzung eines Webdesigns einer seiner Webkunden brauchte er schönes, nicht vorhandenes Bildmaterial, welches er einfach kurzer Hand selbst machte.
Webseiten entwickelt er schon lange keine mehr, denn seine Passion zur Fotografie ist in der Zwischenzeit zu seinem Beruf geworden, bei dem er als international anerkannter Fotograf für Zeitschriften, Werbekampagnen und Lookbooks um die Welt reist und das Handwerk gekonnt ausübt.
Um das Lookbook für WOODFELLAS zu fotografieren, verließ der Filmliebhaber seine Wahlheimat Berlin und inszenierte in der Nähe der Zugspitze und später im Botanischen Garten in München die neuen Brillendesigns – mitten in der Natur und auch vor einem Wasserfall – ein Set, das auch für ihn nicht alltäglich ist, oder?
Was ist dein schönstes Foto?
Das kann ich nicht sagen – es gibt für mich nicht “Das” schönste Foto. Ein gutes Foto ist von vielen Faktoren abhängig: Gutes Styling, gutes Make-up, gute Models, interessantes Set-Design und vor allem Licht. Ich verbinde mit vielen meiner Fotos schöne Momente. Es gibt eine Reihe an Produktionen, bei denen der Weg bis hin zum perfekten Foto sehr besonders war wie zum Beispiel das Shooting mit der Katze die dauernd weglief.
Auch bei dem Shooting heute mit WOODFELLAS, bei dem wir in einer Extremsituation an einem Wasserfall fotografiert haben. Das Equipment ist sprichwörtlich geschwommen und wir mussten alles mit Folien überkleben. Aber es hat sich gelohnt, denn letztendlich wir haben sensationelle Bilder gemacht, die es so von einem Brillenhersteller bisher noch nicht gegeben hat.
Wie planst du ein Shooting für ein Unternehmen wie WOODFELLAS?
Es ist ein ganz langer Prozess. Es fängt mit einer Inspiration an, die ich im Alltag auffange. Es kann ein Lied sein, das ich höre, es kann ein Moment sein, den ich mit meiner Freundin erlebe – es gibt einen Schlüsseleffekt. Darauf aufbauend entsteht ein Konzept, das ich den Marken vorschlage und daraus entwickle ich mit dem Kunden die Story weiter.
Worauf musst du achten, wenn du Brillen fotografierst?
Meistens ist es sehr technisch und es geht vor allem darum, dass man bestimmte Details besonders gut sieht – andere wollen lieber ein spezielles Gefühl oder Stimmung mit ihrem Lookbook transportieren vor allem wenn man Freisteller verwendet, kann man im Lookbook viel mehr mit Emotionen spielen. Dabei muss man dann vor allem das Material und die Form in den Fokus stellen und das muss dann natürlich mit dem Model und den Hintergrund im Entwurf zusammenpassen.
In wie weit identifizierst du dich mit einem Brand bei deiner Arbeit?
Für mich sind die Marken, mit denen ich arbeite, natürlich sehr wichtig. Ich bin zwar immer mit 500% dabei, aber je näher das Produkt an meinem eigenen Geschmack herankommt, desto mehr Herzblut stecke ich in die Umsetzung. Bei dem Shooting für WOODFELLAS hat das Set gestimmt, denn ich liebe es in der Natur zu sein. Außerdem waren die Models großartig und als Hoodie-Träger hat das Styling zudem meinen Stil getroffen, so dass ich mich mit der Produktion viel mehr identifizieren konnte als gewöhnlich.
Wie integrierst du ansonsten Nachhaltigkeit in deinem täglichen Leben?
Ich versuche relativ viel zu machen, ob im Kleinen zu Hause, bei der Kleidung oder Recycling generell. Ich habe die Pinqpong-Kampagne fotografiert. Pinqpong fertigt die Stoffe ihrer Taschen zu 100 Prozent aus recycleten PET-Flaschen an. Das ist ein spannendes Thema und ein weiterer Kunde, mit dem ich mich aus dem Grund auch sehr gut identifizieren kann.
Wie würde deine Brille aussehen, wenn du eine WOOD FELLAS designen dürftest?
Sehr minimalistisch mit einem schmalen, runden Gestell. Ich weiß nicht, wie dünn man mit Holz fertigen kann, aber beim Shooting hatten wir z.B. die Brille „Solln“ von WOOD FELLAS, die aus einem Gemisch aus Holz und Acetat besteht – die finde ich super schön.